Aachener Zeitung, 04.08.2015
Würselen. Die Institution Männergesangverein ist zwar landauf landab in die Jahre gekommen und immer wieder hört und liest man von der Aufgabe des ein oder anderen Vereins. Nicht so in Bardenberg. Zwar ist der MGV Orphea auch schon stolze 70 Jahre alt, doch von Müdigkeit ist bei den rüstigen Herren kein bisschen zu spüren. Ganz im Gegenteil, wie Vorsitzender Paul Jobes, Ehrenvorsitzender Hans Schunk und Tenor Karl Grafen eindrucksvoll schildern.
Starke Gemeinschaft
Ihre beschaulichen, fröhlichen und beschwingten Lieder erfreuen nach wie vor die Menschen nicht nur im "Dörflein
an der Wurm". Hört man vom Durchschnittsalter der Herren in Schwarz (71,4 Jahre) so denkt man zunächst an
Ruhestand und beschauliches Rentenalter, doch wer die kräftigen und schönen Stimmen hört, der spürt sofort die
Vitalität, die Lebensfreude und natürlich auch die Musikalität der Gemeinschaft.
Zahlreiche Auftritte
Dabei hat sich der Chor seit 1945 durchaus auch musikalisch gewandelt. Zwölf sangesfreudige Männer gründeten ihn
am 16. Oktober in der Gaststätte Mintmans, Chorleiter wurde Peter Engels, Vorsitzender Franz Kuckartz. Die
erste offizielle Probe stand schon wenige Tage später in der Gaststätte Grafen an. Die ist seit vielen Jahren das
Haus Kolberg, und dort ist die Orphea noch immer beheimatet. Schon am 28. Februar des folgenden Jahres gab
die Gemeinschaft das erste Chorkonzert, das so gut ankam, dass man gleich eine Wiederholung geben musste.
Mit neuem Vorsitzenden und neuer Chorleitung verzeichnete die Presse damals schon einen stetigen Aufstieg. So
nahm der Chor zum Beispiel mit Erfolg an Kreis- und Bezirksleistungssingen teil, gab eine ganze Reihe an Konzerten,
errang den Titel des "Meisterchors des Deutschen Sängerbundes" und sang im Kurhaus Aachen für den WDR ein Festkonzert.
Zwischenzeitlich war die Orphea auf 60 aktive Sänger angewachsen.
Doch es kam auch das "Tal". Männergesangvereine hatten es generell immer schwerer, gegen neue Trends anzukommen.
Aber noch vor der Jahrtausendwende ging es wieder bergauf mit der Orphea, auch weil die Herren in Schwarz sich nie
"bange" machen ließen.
Kontinuierliche Vorstandsarbeit und Chorleitung sorgten über die Jahre für Sicherheit im Verein, auch die vielen
Aktivitäten rund um die Gesangsabende brachten Frische und immer wieder auch "junges Blut" in den Männergesangverein.
Und so lebte die Orphea wieder auf - wie auch bei den Liederabenden mit Opernsänger Mario Taghadossi oder beim
Frühjahrskonzert 2012 zusammen mit den Ziachmusikanten aus Belgien zu hören war.
Inswischen gibt es auch eine CD der Orphea. Im Auftrag des Heimatvereins habe die Sänger Bardenberger Heimatlieder
aufgenommen. Es gibt sogar noch einige Exemplare (zu beziehen über den Heimatverein).
Kartenverkauf läuft
Und nun steht neben den vielen anderen Aktivitäten - wie das Singen in Altenheimen, am Ehrenmal, in der
Krankenhauskapelle - das große Geburtstagskonzert zum 70-jährigen Bestehen des MGV Orphea Bardenberg an. Es findet
statt am 23. August, 17 Uhr, auf der Freilichtbühne der Burg Wilhelmstein. Als Gast wird der
Instrumentalverein Herbach erwartet.
Karten dazu gibt es zum Preis von 13 Euro (Abendkasse 15 Euro) im Gasthaus Kolberg, bei Schreibwaren Pfennigs und
natürlich bei allen Mitgliedern der Orphea.
Und wer sich nun für die heitere Gesangsgemeinschaft interessiert, kann einfach ganz unverbindlich dienstags ab
20 Uhr im Gasthaus Kolberg in der Dorfstraße vorbeischauen.